Wie die MP510 entstand – Entwicklung einer kompakten Hochleistungs-Pelletpresse
Die Pelletpresse MP510 entstand aus einer konkreten betrieblichen Herausforderung: Ein Betreiber arbeitete mit mehreren unterschiedlichen Pressentypen, die jedoch wiederkehrende Probleme verursachten. Dazu gehörten unzuverlässige Starts unter Produkt, Riemenschlupf, erhöhte Lagerbelastungen, Vibrationen, schwierige Zugänglichkeit sowie eine für Containeranlagen ungünstige Baugröße. Trotz funktionierender Grundprinzipien erreichten die vorhandenen Maschinen nicht die gewünschte Prozesssicherheit.
Ausgangssituation und Zielsetzung
Ziel der Entwicklung war es, eine kompakte Pelletpresse mit hoher Leistung zu konstruieren, die speziell für modulare Anlagenkonzepte geeignet ist und gleichzeitig zuverlässiger arbeitet als herkömmliche Systeme. Die Maschine sollte störungsarm laufen, Wartung vereinfachen und Startprobleme unter Last vermeiden.
Technische Herausforderung
Der Schwerpunkt lag im Antriebs- und Pressbereich. Klassische Pressenkonzepte nutzen häufig 4- oder 6-polige Motoren mit kleinen Riemenscheiben, was zu geringem Anlaufmoment und erhöhem Schlupf führt. Die direkte Belastung der Motorwelle durch große Riemenscheiben führt zusätzlich zu hohen radialen Kräften, Lagerproblemen und im Extremfall sogar Wellenbrüchen.
Ingenieurtechnische Lösung
Die MP510 wurde vollständig neu konzipiert:
- 8-poliger Hochmomentmotor
Er ermöglicht ein deutlich höheres Anlaufmoment und sichere Starts unter Produkt.
Die größere treibende Riemenscheibe erhöht den Umschlingungswinkel und reduziert Schlupf. - Vorgelege zur Motorentlastung
Statt die Riemenkräfte direkt auf die Motorwelle zu übertragen, wird ein Vorgelege eingesetzt.
Dadurch werden Motorwelle und Lager vollständig entlastet, was die Lebensdauer erheblich erhöht. - Ultrakompakte Bauweise
Die Maschine ist deutlich kleiner als konventionelle Pressen vergleichbarer Leistungsklasse.
Sie ist ideal für Containeranlagen und bietet hervorragende Zugänglichkeit für Wartung und Betrieb.
Entwicklung und Inbetriebnahme
Die Konstruktion dauerte rund zwei Monate. Die Erfahrung aus zahlreichen vorherigen Projekten ermöglichte schnelle und präzise Entscheidungen. Die Inbetriebnahme des Prototyps dauerte nur eine Woche, und die Presse lief auf Anhieb stabil – ohne nennenswerte Nacharbeiten.
Ergebnis
Die MP510 zeichnet sich aus durch:
- sicheren Start unter Last
- ruhigen, kontrollierten Lauf
- geringe Störauslösungen
- niedrigen Wartungsaufwand
- kompakte Abmessungen bei hoher Leistung
Sie ist heute eine Referenzmaschine für kompakte Pelletieranlagen und zeigt, wie zielgerichtetes Engineering reale Probleme löst.

