STORY – Horizontal- und Vertikalförderung

Schneckenförderer in L-Bauform – Horizontale und vertikale Förderung in einer Einheit

Warum dieser Förderer entwickelt wurde

In vielen Anlagen besteht die Anforderung, Schüttgut kontrolliert über unterschiedliche Höhenniveaus zu transportieren. Klassische Lösungen wie Elevatorbecher benötigen eigene Luftströme, verursachen zusätzlichen Verschleiß, erfordern erheblichen Ex-Schutzaufwand und sind oft schwer in bestehende Kompaktanlagen integrierbar.

Für beengte Anlagenlayouts, modulare Systeme oder containerisierte Prozesse war daher eine platzsparende, wartungsarme Alternative erforderlich.

Der L-Förderer wurde genau aus diesem Grund entwickelt: eine Schneckenförderlösung, die horizontale und vertikale Förderung in einer einzelnen Maschine kombiniert und dabei ohne Eigenlufterzeugung auskommt.

 

Grundprinzip der L-Bauform

Der Förderer besteht aus drei abgestimmten Baugruppen:

  1. Horizontalförderer (KS.300×2000)

Transportiert das Material auf einer eingestellten Ebene und ermöglicht mehrere Materialaufgaben über N1-Anschlüsse.
Die horizontale Strecke besitzt eine Länge von ca. 2.000 mm.

  1. Übergangsmodul KS.300-90°

Ein definierter 90°-Umlenkabschnitt führt das Material aus der Horizontalen in den vertikalen Schneckenkasten über.
Diese Komponente ist der konstruktive Kern des L-Systems.

  1. Vertikalförderer K300 h=2000

Hebt das Material auf das nächste Niveau.
Die vertikale Strecke besitzt eine Länge von ca. 2.000 mm.
Materialabgabe erfolgt über den N2-Prozessanschluss.

Damit ersetzt der L-Förderer sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Förderstrecke, inklusive der Umlenkung – ohne zusätzliche Aggregate.

 

Technische Merkmale und Leistungsdaten

Die Anlage ist für Schüttgut- und Granulatförderung ausgelegt.
Aus den technischen Angaben der Zeichnung ergeben sich:

  • Förderleistung typischerweise 3–7 t/h (abhängig vom Material)
  • Ausführung in Trogweite 300 mm
  • Antrieb horizontal: 2,2 kW
  • Antrieb vertikal: 2,2 kW
  • Gesamtanschlussleistung: 4,4 kW
  • Gesamtlänge horizontal: 3.633 mm
  • Gesamthöhe vertikal: 2.200 mm

Wie auf der Zeichnung dargestellt, sind beide Förderabschnitte klar voneinander getrennte Baugruppen mit eigenen Antrieben, was Wartung und Austausch erleichtert.

 

Vorteile des Systems

Die Konstruktion bietet eine Reihe wesentlicher Vorteile, die über klassische Förderlösungen hinausgehen:

  • kontrollierter und kontinuierlicher Materialtransport
  • platzsparende Bauform für knappe Anlagenlayouts
  • Einbau auch bei sehr beengten Platzverhältnissen möglich
  • keine Eigenlufterzeugung wie bei Elevatoren – weniger Staub, weniger Ex-Schutzmaßnahmen
  • robust, verschleißarm und servicefreundlich
  • skalierbar in Trogweiten 300, 400, 500 und 600 mm
  • mehrere Materialaufgaben N1 möglich
  • definierter Materialauswurf über N2

Da der Förderer keine Prozessluft erzeugt, reduziert er die Anforderungen an Filter, Abscheider und Ex-Schutzkonzepte erheblich.

 

Prozessanschlüsse

Die Zeichnung definiert zwei Prozesspunkte:

  • N1 – Materialaufgabe
    Mehrfach möglich entlang des horizontalen Abschnitts.
  • N2 – Materialabgabe
    Am Kopfende des vertikalen Förderers.

Diese klare Prozessstruktur erleichtert die Integration in Pelletieranlagen, Trocknerlinien, Zerkleinerungsprozesse oder allgemeine Schüttgutlogistik.

 

Einsatzgebiete

Der L-Förderer eignet sich besonders für:

  • Pelletieranlagen
  • Containerisierte Prozesslinien
  • Vor- und Nachbehälterbeschickung
  • Verknüpfung unterschiedlicher Höhenniveaus
  • Schüttguttransport bei begrenztem Raumangebot
  • Förderstrecken, bei denen Elevatoren ungeeignet oder zu wartungsintensiv wären

Durch seine kompakte Bauweise lässt sich das System hervorragend in modulare Anlagenkonzepte integrieren.

 

Fazit

Der Schneckenförderer in L-Bauform stellt eine robuste, platzsparende und servicefreundliche Lösung für kombinierte horizontale und vertikale Schüttgutförderung dar. Er ersetzt komplexe Elevatorlösungen, reduziert den technischen Aufwand und ermöglicht einen kontrollierten Materialfluss – selbst dort, wo wenig Platz zur Verfügung steht.

Mit seiner klaren Prozessstruktur, den flexiblen Materialaufgaben und der hohen Betriebssicherheit ist dieser Förderer ein wesentlicher Baustein für moderne, kompakte und effiziente Anlagenlayouts.