Warum dieses System entwickelt wurde
In vielen Pelletieranlagen besteht die Notwendigkeit, Additive wie Bindemittel, hydrophobe Zusätze oder prozessstabilisierende Stoffe einzubringen. Klassische Dosiersysteme setzen dabei meist auf stationäre Silos, Förderschnecken oder gravimetrische Zuführeinrichtungen. Diese Lösungen erfordern jedoch hohe Installationskosten, regelmäßige Reinigung, große Stellflächen und sind nur eingeschränkt flexibel.
Besonders in Anlagen mit geringer bis mittlerer Leistung, oder in mobilen bzw. containerisierten Linien, war eine kompakte und zugleich prozesssichere Lösung bislang am Markt nicht verfügbar.
Genau für diese Anwendungen wurde das automatische Additiv-Dosiersystem entwickelt.
Systemprinzip: Pneumatische Pulverförderung in kompaktem Maßstab
Das System basiert auf einem pneumatischen Förder- und Dosierprinzip. Dabei wird das Additiv in definierten Batchmengen aufgenommen, verdichtet, über ein hinterlegtes Druckluftprofil transportiert und an die Injektionsstelle geführt.
Die Konstruktion verbindet die Funktion einer Dosiereinheit (AD.100) mit einer Sendeeinheit (ADS.100). Beide Module sind über ein Rohrleitungs- und Schlauchsystem verbunden, das beliebige Förderwege und Richtungswechsel ermöglicht.
Diese Bauweise erlaubt den Transport trockener Pulverstoffe direkt aus einer Big-Bag-Entleerstation, ohne dass ein separates Lagersilo erforderlich ist. Dadurch sinken sowohl Anlagen- als auch Betriebskosten erheblich.
Kernkomponenten und Funktionsweise
- Dosiereinheit AD.100
Die Dosiereinheit übernimmt die volumetrische Aufnahme des Additivs.
Sie verfügt über:
- Zulauföffnung DN250
- Nutzvolumen ca. 65–70 Liter
- Bruttovolumen ca. 100 Liter
- Filteraufsatz zur Staubreduzierung
- robuste Edelstahlkonstruktion
Sie bildet den Startpunkt des pneumatischen Batches.
- Sendeeinheit ADS.100
Nach dem Dosierprozess übernimmt die Sendeeinheit den Transport des Materials.
Wesentliche Merkmale:
- Förderanschluss DN50
- definierte Prozessluftsteuerung
- Druckluftverbrauch ca. 350 Liter pro Batch
- flexible Anpassung des Förderwegs
- zuverlässiger Austrag an der Injektionsstelle
Die pneumatische Fördereinheit ist so ausgelegt, dass der Materialtransport auch bei engen Rohrführungen und Richtungswechseln sicher bleibt.
- Rohr- und Schlauchsystem
Die Verbindung erfolgt über Edelstahlleitungen 60,3 × 2,0 mm sowie flexible, robuste Gummischläuche.
Alle Komponenten sind modular ausgeführt und lassen sich konfigurativ an jede Anlagenarchitektur anpassen.
Prozessanschlüsse und Integration
Das System arbeitet über vier definierte Prozessanschlüsse:
- N1: Materialzufuhr
- N2: Materialauswurf
- N3: Prozessluft
- N4: Abluft
Durch die klare Trennung der Anschlüsse lässt sich das System problemlos in bestehende Pelletieranlagen integrieren, unabhängig von Hersteller oder Bauart.
Vorteile gegenüber klassischen Additivsystemen
Das automatische Additiv-Dosiersystem bietet mehrere wesentliche Vorteile:
- keine stationären Silos erforderlich
- Big-Bag dient als Lagerbehälter
- flexible Förderwege ohne mechanische Förderaggregate
- kompakte Bauform, ideal für Containeranlagen
- stark reduzierte Reinigungs- und Verschleißaufwände
- minimaler Installationsaufwand
- geringe Wartungskosten
Die Anlage vereinfacht damit nicht nur die Additivlogistik, sondern erhöht gleichzeitig die Prozesssicherheit.
Abmessungen und technische Daten
Auszug aus der technischen Zeichnung:
- Gesamthöhe ca. 2.465 mm
- Durchmesser Ø550 mm
- Material: Edelstahl
- Gewicht ca. 450 kg
- Druckluftanschluss 1″
- Förderanschluss DN50
- Batchvolumen ca. 65–70 Liter netto
- Luftverbrauch ca. 350 Liter pro Batch
Die kompakte Bauweise ermöglicht eine einfache Platzierung auch in engen Anlagenbereichen.
Einsatzgebiete
Dieses Dosiersystem eignet sich für:
- Pelletieranlagen
- Brikettierlinien
- Mischprozesse
- Beschichtung oder Additivierung von Biomasse
- mobile und containerisierte Systeme
- Prozesslinien mit variablen Additivarten
Durch die pneumatische Förderung bleiben die Förderwege flexibel und anpassbar.
Fazit
Das automatische Additiv-Dosiersystem stellt eine moderne, kompakte und wartungsarme Lösung dar, um Pulveradditive sicher und reproduzierbar in pelletierende oder mischtechnische Prozessketten einzubringen.
Durch den Verzicht auf klassische Silotechnik, den Einsatz von Big-Bags als Lagerbehälter und die pneumatische Fördertechnik wird ein Höchstmaß an Flexibilität erreicht. Mit seiner modularen Struktur lässt sich das System problemlos in bestehende oder neue Anlagen integrieren und bietet eine wirtschaftliche Alternative zu konventionellen Dosiersystemen.


















