In dieser Rubrik teile ich Gedanken, die über den Tellerrand hinausgehen. Zwischen Technik, Alltag und Gesellschaft.
Für alle, die Maschinen verstehen – und manchmal auch Menschen.

Technik endet nicht am Schaltplan.
In dieser Rubrik teile ich Gedanken, Beobachtungen und Standpunkte zu Themen, die weit über CAD-Zeichnungen und Förderanlagen hinausgehen: Mobilität, Nachhaltigkeit, Regulierungswut, Materiallogik – und die Frage, warum „fortschrittlich“ nicht immer klug bedeutet.

Maschinenverstand ist kein Marketing und keine Meinungsshow. Es ist eine Einladung zum Mitdenken. Für Techniker, Praktiker, Entscheider – und alle, die nicht alles glauben, nur weil es in einer Norm steht.

Folge 1: Scheiße in Tüten – Warum moderne Fahrzeugpolitik nichts mit Nachhaltigkeit zu tun hat

Es gibt Entscheidungen, da fragt man sich:
Wollen wir die Welt retten – oder einfach nur Umsatz generieren?

Ein Beispiel: Der Dieselpartikelfilter.
Technisch zweifellos faszinierend. Er filtert Partikel, senkt Emissionen, erfüllt Normen.
Aber zu welchem Preis?

Die Technik lügt nicht – aber sie schweigt zur Gesamtbilanz

Was der DPF an Feinstaub reduziert, erkauft man sich mit:

  • überhitzten Turbos,

  • verstopften Abgassystemen,

  • Reparaturkosten jenseits der 2.000 €,

  • einer aufwendigen Regeneration, bei der der gesammelte Ruß teils wieder verbrannt wird – also letztlich doch wieder rausgeht.

Und wenn er ganz voll ist?
Nicht etwa: Filter tauschen, fertig.
Nein – dann: Steuergerät anpassen, Werkstattbesuch, Resetfahrten, neue Sensorik. Alles teuer. Alles unnötig komplex.

Ist das noch technische Intelligenz – oder schon Wahnsinn mit Zertifikat?

Downsizing – oder: Wie man aus einem Traktor einen Rasierer macht

Ein anderes Beispiel: moderne Motoren.
Was früher 5 Zylinder hatte, hat heute 3.
Was früher 250.000 km schaffte, ist heute für Leasingzyklen optimiert.
Und was man heute aus 1.0 Liter Hubraum rausholt, nennt sich „Innovation“ – aber es erinnert eher an einen Motorrad-Zweitakter im Autoformat: laut, kurzlebig, anfällig.

Der CX-60 von Mazda ist da eine wohltuende Ausnahme: 3,3 Liter Hubraum, Reihensechszylinder-Diesel – made in Japan, gebaut für Dauer statt Datenblatt.
Aber politisch wird so etwas nicht forciert. Warum?

Weil die Spielregeln nicht auf Langlebigkeit ausgelegt sind. Sondern auf Grenzwertmanagement.

Nachhaltigkeit – aber nur in der Werbung

Die Wahrheit ist unbequem:
Ein Auto, das alle 6 Jahre neu gebaut werden muss, ist nicht nachhaltig – egal wie viele Filter es hat.
Ein Dreizylindermotor mit 100.000-km-Garantie ist kein Fortschritt – sondern eine versteckte Entsorgungsstrategie.
Und Fahrzeuge, die nach Ende der Garantie einfach in „Drittländer“ verkauft werden, sind nicht umweltfreundlich – sie sind nur exportierte Probleme.

Man nennt das „Verlagerung von Emissionen“.
Ich nenne das: Scheiße in Tüten.

Fazit: Maschinenverstand braucht mehr als nur Vorschriften

Was fehlt, ist nicht Technik.
Was fehlt, ist ein System, das Verstand, Verantwortung und Vernunft zusammenbringt.
Nicht mehr Normen. Sondern mehr Ehrlichkeit.

Denn Maschinenverstand bedeutet:
Nicht alles filtern, was sich messen lässt – sondern das Ganze denken.

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